IFLA Manifest für Bibliotheken für Menschen mit Lesebehinderungen

Abstract

Zur Verbesserung und Förderung barrierefreier Bibliotheks- und Informationsdienstleistungen für Menschen mit einer Sehbehinderung oder anderen Leseeinschränkungen. Der fehlende Zugang zu Informationen ist für Menschen mit Leseeinschränkungen das größte Hindernis, um in vollem Umfang und bestmöglich an allen Aspekten der Gesellschaft teilzunehmen. Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (speziell Art. 9, 21 und 24) besagt, dass Menschen mit Leseeinschränkungen das gleiche Recht auf Zugang zu Büchern, Wissen und Informationen zeitgleich, zu gleichen Kosten und gleicher Qualität wie alle Menschen haben. Es gibt weltweit über 161 Millionen blinde und sehbehinderte Menschen und diese Zahl steigt weiter. Darüber hinaus gibt es noch mehr Menschen mit anderen Leseeinschränkungen, die aufgrund einer physischen, perzeptiven, kognitiven oder Entwicklungs- oder Lernbehinderung Gedrucktes nicht oder nur eingeschränkt lesen können. Insgesamt gibt es damit eine sehr große Zahl Menschen, die herkömmliche gedruckte Bücher, Zeitschriften oder Webseiten nicht lesen können. Weniger als 5% der gesamten gedruckten Medien und, Untersuchungen zufolge, weniger als 20% der Webseiten sind für diese Zielgruppe zugänglich. Bibliotheken sind für eine Gesellschaft das Portal zu Informationen, Wissen und Freizeitaktivitäten und ihre Dienstleistungen müssen für alle zugänglich gemacht werden. Anbieter von Inhalten und Technologieanbieter sind wichtige Partner bei der Entwicklung inklusiver Informationen und von Dienstleistungen für das Lesen als Freizeitbeschäftigung. Dabei sollten die sich kontinuierlich weiterentwickelnden Möglichkeiten des digitalisierten Publizierens und der digitalen Bereitstellung gut genutzt werden.

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Keywords

Subject::Print disabilities, Subject::Library services to people with print disabilities

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